Zwei Kiwis eine Stunde vor dem Schlafengehen

Michael Greger, MD

Die wichtigste Frage in der Schlafforschung lautet: Warum schlafen wir? Und dann kommt die Frage – wie viele Stunden Schlaf brauchen wir? Nach buchstäblich Hunderten von Studien kennen wir immer noch nicht die richtigen Antworten auf diese Fragen. Vor ein paar Jahren führte ich eine große Studie mit 100000 Menschen durch, die zeigte, dass zu wenig und zu viel Schlaf mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergingen und dass Menschen, die etwa sieben Stunden pro Nacht schliefen, länger lebten. Danach wurde eine Metaanalyse durchgeführt, die mehr als eine Million Menschen umfasste, sie zeigte dasselbe.

Wir wissen jedoch immer noch nicht, ob die Schlafdauer die Ursache oder nur ein Indikator für schlechte Gesundheit ist. Vielleicht macht uns zu wenig oder zu viel Schlaf ungesund, oder vielleicht sterben wir früh, weil wir ungesund sind, und das lässt uns mehr oder weniger schlafen.

Ähnliche Arbeiten wurden jetzt zu den Auswirkungen des Schlafes auf die kognitive Funktion veröffentlicht. Nach Berücksichtigung einer langen Liste von Faktoren stellte sich heraus, dass Männer und Frauen in ihren 50ern und 60ern, die sieben oder acht Stunden Schlaf bekamen, ein besseres Kurzzeitgedächtnis haben als diejenigen, die viel mehr oder viel weniger schlafen. Dasselbe passiert mit der Immunfunktion, wenn die übliche Schlafdauer verkürzt oder verlängert wird, steigt das Risiko, eine Lungenentzündung zu entwickeln.

Es ist ganz einfach, zu viel Schlaf zu vermeiden – stellen Sie einfach einen Wecker. Aber was ist, wenn wir Probleme haben, genug Schlaf zu bekommen? Was ist, wenn wir einer von drei Erwachsenen sind, die Symptome von Schlaflosigkeit haben? Es gibt Schlafmittel wie Valium, die können wir nehmen, aber sie haben eine Reihe von Nebenwirkungen. Nicht-pharmakologische Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie sind oft zeitaufwändig und nicht immer effektiv. Aber es wäre großartig, natürliche Therapien zu haben, die das Einschlafen und die Schlafqualität verbessern und die Symptome sofort und dauerhaft lindern können.  

Kiwi ist ein hervorragendes Mittel gegen Schlaflosigkeit. Die Studienteilnehmer erhielten vier Wochen lang jeden Abend eine Stunde vor dem Schlafengehen zwei Kiwis. Warum Kiwi? Menschen mit Schlafstörungen haben in der Regel ein hohes Maß an oxidativem Stress, also könnten Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, vielleicht helfen? Aber alle Früchte und Gemüse haben Antioxidantien. Kiwis enthalten doppelt so viel Serotonin wie Tomaten, können aber die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Kiwi enthält Folsäure, deren Mangel Schlaflosigkeit verursachen kann, aber in einigen anderen pflanzlichen Lebensmitteln ist viel mehr Folsäure enthalten.

Die Wissenschaftler kamen zu einigen wirklich bemerkenswerten Ergebnissen: Deutlich verbesserte Einschlafvorgänge, Dauer und Qualität des Schlafs, subjektive und objektive Messungen. Die Teilnehmer begannen, durchschnittlich sechs bis sieben Stunden pro Nacht zu schlafen, nur indem sie ein paar Kiwis aßen.  

 

 

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