Psychologie

Jugendliche, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, suchen oft nach einer Möglichkeit, ihren inneren Schmerz zu betäuben. Und auf diese Weise können Drogen sein. Wie kann man dies verhindern?

Jugendliche, die vor dem 11. Lebensjahr potenziell traumatische Ereignisse erlebt haben, probieren im Durchschnitt eher verschiedene Arten von Drogen aus. Zu diesem Schluss kamen die amerikanische Psychologin Hannah Carliner und ihre Kollegen.1.

Sie untersuchten die Personalakten von fast 10 Jugendlichen: 11 % von ihnen waren Opfer körperlicher Gewalt, 18 % erlitten Unfälle und weitere 15 % der Unfallopfer waren Angehörige.

Es stellte sich heraus, dass 22 % der Teenager bereits Marihuana probiert hatten, 2 % — Kokain, 5 % — starke Drogen ohne ärztliche Verschreibung, 3 % — andere Drogen und 6 % — verschiedene Arten von Drogen.

„Kinder sind besonders stark von Missbrauch betroffen“, sagt Hannah Karliner. Überlebende nehmen im Jugendalter häufiger Drogen. Das Suchtrisiko wird aber auch durch andere traumatische Erlebnisse in der Kindheit beeinflusst: Autounfälle, Naturkatastrophen, schwere Erkrankungen.

Kindesmissbrauch trifft Kinder besonders hart.

Am häufigsten probierten Kinder Drogen aus, deren Eltern selbst an Drogensucht oder Alkoholismus litten. Die Autoren der Studie sehen dafür mehrere mögliche Erklärungen. Kinder in solchen Familien haben die Möglichkeit, Drogen zu Hause auszuprobieren oder haben eine genetische Veranlagung für schlechte Angewohnheiten von ihren Eltern geerbt. Sie beobachten ihre Eltern und sehen, dass es möglich ist, mit Hilfe von psychoaktiven Substanzen „Stress abzubauen“. Auch die Tatsache, dass solche Eltern oft die Erziehungspflichten vernachlässigen, spielt eine Rolle.

Die Folgen von Teenagerexperimenten mit illegalen Drogen können traurig sein: Es ist möglich, schwere Sucht, psychische Störungen zu entwickeln. Wie die Forscher betonen, brauchen Kinder mit psychischen Traumata besondere Unterstützung durch Schule, Psychologen und Familien. Es ist besonders wichtig, ihnen beizubringen, mit Stress und schwierigen Erfahrungen umzugehen. Andernfalls übernehmen Medikamente die Anti-Stress-Funktion.


1 H. Carliner et al. «Childhood Trauma and Illicit Drug Use in Adolescence: A population-based National Comorbidity Survey Replication – Adolescent Supplement Study», Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 2016.

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